Die Kniescheibe fungiert wie eine Umlenkrolle und überträgt die Last der vorderen Oberschenkelmuskulatur auf den Unterschenkel. In die Kniescheibe strahlen eine Reihe von Bändern und Sehnen ein. Ab einer Beugung des Kniegelenkes von ca. 20-30° kommt die Rückseite der Kniescheibe in Kontakt mit dem Oberschenkelknochen und bildet mit diesem ein Knieteilgelenk . Insbesondere bis 30° wird die Kniescheibe durch die seitlich einstrahlenden Bänder stabilisiert. Bei höhergradiger Beugung erfolgt die Stabilisation der Kniescheibe zunehmend durch eine Rinne im Oberschenkelknochen, in welche die Kniescheibe eingleitet.
Diese hängt von der durchgeführten Behandlung ab und liegt zwischen 6-12 Wochen.
In einigen Fällen kann eine konservative Therapie (spezielle Krankengymnastik und Knie-Orthese) erfolgreich durchgeführt werden. Insbesondere bei einer ersten Luxation ohne Begleitverletzungen kann die Behandlung zunächst ohne Operation erfolgen.
Aufgrund der Schädigung des Halteapparates der Kniescheibe sowie der gelegentlich vorkommenden Verletzungen des Knochens und Knorpels ist eine konservative Therapie jedoch insbesondere bei der habituellen Patellaluxation und jungem Patientenalter oftmals nicht ausreichend.
Arthroskopisch mit speziellen Nähten (modifizierte Yamamoto-Technik) kann der Halteapparat sicher repariert werden. Findet sich in der Arthroskopie ein Knochen-Knorpelfragment im Gelenk, so sollte dieses - je nach Größe und Beschaffenheit - wieder eingesetzt werden, um Folgeschäden zu verhindern. Dies erfolgt oftmals in einer minimal-invasiven offenen Vorgehensweise.
In vielen Fällen ist die anatomische Rekonstruktion des medialen Halteapparates, die sog. MPFL-Rekonstruktion möglich. Hier wird - nach arthroskopischer Gelenkinspektion - eine körpereigene Sehne von der Rückseite des Oberschenkels (Gracilissehne) exakt anatomisch an die Insertionsbereiche des Lig. patellofemorale mediale transplantiert. Diese Operation kann minimal invasiv über Mini-Inzisionen durchgeführt werden. Die Erholungszeit ist verglichen mit alternativen Operationstechniken deutlich verkürzt.
Jüngere biomechanische Studien haben gezeigt, dass für eine Patellaluxation häufig mehrere begünstigende anatomische Faktoren – sog. „Risikofaktoren“ – vorliegen, die in unterschiedlicher Ausprägung vorhanden sind. Diese Risikofaktoren müssen in jedem einzelnen Fall individuell analysiert werden, damit die richtige Therapie eingeleitet werden kann.
Hierzu sind neben der Untersuchung beider Kniegelenke und der Beinachsen Röntgenbilder nötig. Auch eine Kernspinnuntersuchung des betroffenen Kniegelenkes ist sinnvoll.
Bei der Instabilität des Kniescheibengelenkes unterscheidet man die akute oder chronisch rezidivierende Patellaluxation, die meist angeboren bedingt ist.
Kommt es mit oder ohne Risikofaktoren zu einem Herausspringen der Kniescheibe, so reißt in fast allen Fällen ein Band, das die Patella stabilisiert. Dies ist zumeist akut sehr schmerzhaft, oft springt die Kniescheibe dann aber auch spontan wieder zurück. Aufgrund des entstandenen Schadens kann die Kniescheibe ohne weiteren Unfall im weiteren Verlauf wiederholt spontan herausspringen. Folge hiervon ist häufig neben einer Unsicherheit im Alltag, ein deutlich eingeschränktes Aktivitätsniveau sowie oftmals der vorzeitige Verschleiß des Gelenkknorpels und die Arthrose.
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